Bewusstes Unternehmertum – was bedeutet das genau? Wie müssen sich Unternehmen heute aufstellen, um zukunftsfähig zu bleiben? Welche Rolle spielen dabei Werte?
In der Interviewreihe ‚Bewusstes Unternehmertum‘ geben Experten Antworten darauf und verraten ihre Best-Off-Tipps.
Thomas Stahl ist Geschäftsführer der IcosAkademie, einem Bildungsträger.
Herr Stahl, in Ihren Seminaren lehren Sie unter anderem: ‚So verkauft man heute.‘
Uns würde interessieren: Wie wirtschaftet man heute? Und was hat bewusstes und nachhaltiges Unternehmertum damit zu tun?
Viele Unternehmen sehen sich zurzeit gewaltigen Herausforderungen gegenüber:
- Ob es nun die Energiekrise ist,
- der Konflikt in der Ukraine oder
- andere weltpolitische Entwicklungen.
- Dazu kommt der Fachkräftemangel.
Die Frage ist: Wie gut bin ich auf all das vorbereitet?
Wie kann ich mein Unternehmen auch durch turbulente Zeiten navigieren?
Und wie ein Kapitän auf einem Schiff das Ruder in der Hand behalten?
Aus meiner Sicht können wir all diese Herausforderungen nur angehen, wenn wir uns unserer unternehmerischen Stärken, unserer Unternehmens-Strategie bewusst sind.
Der Schlüssel zum Erfolg ist für mich deshalb: bewusstes Unternehmertum.
Was implizieren Sie mit bewusstem Unternehmertum?
Bewusstes Unternehmertum – das ist für mich in erster Linie Selbstbestimmtheit:
Ich bestimme selbst, wie mein Unternehmen läuft und bleibe meiner Linie, meiner Strategie treu. Das ist für mich der Dreh- und Angelpunkt bewussten Unternehmertums. Und das ist gleichzeitig die Lösung für all die Herausforderungen.
Ich erlebe es immer wieder:
Viele starten mit ihrem Business, mit Ihrer Unternehmensvision. Dann aber passen sie ihre Angebote zu sehr an den Wünschen einzelner Kunden an, variieren ihre Produkte und Dienstleistungen.
Dabei entfernen sie sich jedoch von ihrem eigentlichen Business – von dem, wozu sie einmal angetreten sind. Und damit von ihrer Kraft, von ihrem Treiber, von ihrem Motor.
Ich muss mir jedoch immer vollständig bewusst sein: Für was stehe ich, was genau ist mein Angebot, wer sind meine Kunden?
- Insbesondere, wer sind meine Wunschkunden, also die, mit denen ich auch zusammenarbeiten möchte?
- Und mit welchen meiner Angebote kann ich genau dieser Zielgruppe einen bestmöglichen Mehrwert bieten?
Wenn ich all das definiert habe, habe ich für mich eine Klarheit, eine strategische Klarheit.
Mein Mantra: Strategie, Strategie, Strategie
Denn dann kann ich eruieren:
Welche Strategie passt zu meiner Vision, zu meinem Ziel, zu meinen Wunschkunden? Und dieser Strategie bleibe ich dann treu.
So bleibe ich klar in meinem Handeln. Denn strategische Klarheit impliziert gleichzeitig richtiges Handeln.
Welche Werte sind Ihnen wichtig und wie leben Sie diese in ihrem Unternehmen?
Der wichtigste Wert für mich ist Zuverlässigkeit – das klingt jetzt vielleicht ein bisschen nach preußischer Tugend.
Aber für mich ist es beispielsweise wichtig: Wenn ich einen Termin habe, dann nehme ich diesen auch wahr. Es muss schon viel passieren, damit ich diesen verschiebe, so wie bei diesem Interview 😊.
Wie wir das im Business-Alltag sicherstellen? Durch unser automatisiertes Terminverwaltungssystem mit einer Erinnerungs-E-Mail am Tag zuvor.
Automatisierung – das ist auch eines der Zauberwörter für unsere Kunden.
Vielleicht kennen Sie das: Der Schreibtisch quillt über vor Arbeit, viele Prozesse müssen händisch angestoßen werden und benötigen Ihre Zeit. Dabei lässt sich mit einfachen Tools einiges automatisieren und somit delegieren. So können Sie sich Ihrem eigentlichen Business, Ihren eigentlichen Werten, Ihrer Vision viel effektiver widmen.
Der zweite große Wert ist Qualität. Und zwar eine Qualität, die passt.
Wir schauen genau hin:
- Wo steht der Kunde heute?
- Welches System benötigt er jetzt?
- Wir beraten unsere Kunden ehrlich und suchen nach der für ihn besten Lösung.
Ein Beispiel: Der Kunde wünscht ein Mailing- System. Dann fragen wir uns: Was will er mit dem System erreichen? Wo steht der Kunde heute? Was ist die einfachste, günstigste und wirtschaftlichste Lösung für ihn, vielleicht für die nächsten zwei Jahre?
In zwei Jahren wird diese dann wieder den aktuellen Bedürfnissen angepasst.
Qualität heißt für mich also, dass wir nach einer funktionierenden Lösung suchen, nach einer, die so einfach wie möglich ist. Nicht über- aber auch nicht unterdimensioniert.
Damit kommen wir zu unserem dritten Wert: Der Wirtschaftlichkeit.
Wir messen alles – für uns und unsere Kunden. Denn nur so können wir garantieren, dass unsere Kunden einen Nutzen von ihrem Investment haben: sei es eine Umsatzsteigerung oder eine Zeit- und Kostenersparnis.
Unser Schlüsselwort dafür: ROI, Return on Investment. Unsere Schlüsselfrage: Wie können wir unsere Kunden erfolgreich wirtschaftlich machen?
Wie leben Sie bewusstes Unternehmertum in Ihrem Business-Alltag und welche Tipps können Sie anderen Unternehmen geben?
Uns beschäftigt, wie wir möglichst nachhaltig, klimabewusst und sozial agieren können.
- Wieviel Energie können wir zum Beispiel selbst produzieren?
- Wie können wir uns unabhängig machen?
Diese Fragen stellen sich vermehrt auch unsere Kunden. Die Energiekrise wirkt hier wie ein zusätzlicher Treiber, ein Katalysator.
Ein anderes wichtiges Thema ist jedoch auch, wie Unternehmen mit ihren Mitarbeitern umgehen. Auch das spielt für mich eine wichtige Rolle, wenn es um bewusstes Unternehmertum geht.
Wir bieten unseren 12 Mitarbeitern beispielsweise einige Benefits, Sozial- und Zusatzleistungen an. Als großer Strategiefan holen wir unsere Mitarbeiter regelmäßig an unseren Strategietage mit ins Boot, an unseren Teamtagen lernen sich alle persönlich noch besser kennen.
Was sind abschließend Ihre Best-Off-Tipps?
Ich habe drei Tipps für bewusstes Unternehmertum:
Erstens: Eine klare Strategie.
Mit einer klaren Strategie bleiben wir in unserem Business selbstbestimmt und können unser Handeln täglich daran ausrichten.
Zweitens: So viel wie möglich automatisieren und digitalisieren
Raus aus dem Hamsterrad kommt nur, wer so viele Prozesse wie möglich digitalisiert. Um das zu verdeutlichen, haben wir den digitalen Mitarbeiter erfunden: Er nimmt uns den Kleinkram ab, das Nachhaken, das Organisieren etc.
Automatisierte Prozesse schaffen Freiräume, im Team, für das Team. Sie reduzieren Fehler und sorgen gleichzeitig für eine bessere Work-Life-Balance. So können wir unsere Unternehmens-Mission, unserer Vision viel besser verfolgen und letztlich auch viel bewusster unser Unternehmen gestalten.
Drittens: Wertschätzung, Nachhaltigkeit
Ein wertschätzender Umgang mit allen und allem, seien es Mitarbeiter, Kunden, Lieferanten, aber auch den Ressourcen, der Natur. Das umfasst für mich bewusstes Unternehmertum.
Herr Stahl, vielen herzlichen Dank für dieses inspirierende Interview mit Ihnen.
Falls auch Sie lernen möchten, wie Wirtschaft heute geht und wie Sie in Ihrer Selbstbestimmung bleiben können, weil sie viele wirtschaftliche und arbeitsentlastende Prozesse eingeführt haben, schauen Sie sich gerne bei der IcosAkademie um.
Best Of Practice-Beispiele weiterer Experten für Bewusstes Unternehmertum finden Sie hier.
Sie agieren bereits nachhaltig in Ihrem Unternehmen und möchten darüber kommunizieren?
Sprechen Sie mich gerne an, gemeinsam entwickeln wir Ihre CSR-Kommunikationsstrategie, die Sie vom Wettbewerb abhebt.
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