Brauchen wir ein Umdenken in der Unternehmenswelt?

Reiner Umsatz war gestern.
Nachhaltigkeit ist heute.
Bewusstes Unternehmertum wird das Konzept von morgen sein.

Längst ist klar: Eine reine Profitorientierung greift zu kurz. Sie bezieht zu wenig Mensch und Natur mit ein.

Auch wenn Nachhaltigkeit inzwischen en vogue und ein wichtiger Aspekt ist, geht es bei Bewussten Unternehmertum für mich um viel mehr als „nur“ darum nachhaltig zu wirtschaften.

Was ist Bewusstes Unternehmertum?

Es geht um das große Ganze:

• Es geht um die Menschen, mit denen ich arbeite,
• die mir zuarbeiten,
• denen ich meine Produkte und Dienstleistungen anbiete.
• Es geht um meinen ökologischen Fußabdruck, um den Erhalt des Planeten
• es geht aber auch um Bewusstsein.

Es geht also um so viel mehr als das Schlagworte wie Corporate Social Responsibility (CSR) oder People Planet Purpose (PPP) umfassen können.

Wobei diese schon in eine sehr gute Richtung gehen. Nämlich in Richtung:

• Verantwortungsbewusstsein, Gemeinschaft, Miteinander, Sinnhaftigkeit und den Erhalt der Erde.

Warum Nachhaltigkeit allein nicht reicht, um sich zukunftsfit aufzustellen

Bewusstes Unternehmertum, das umfasst neben Ökologie und Ökonomie auch den Umgang mit Mitarbeitern, Kunden, Geschäftspartnern, aber auch die innere Einstellung, die eigenen Werte.

Ganzheitliches Unternehmertum ist der Schlüssel für die Welt von morgen.

Doch wie gelingt uns bewusstes Unternehmertum?

Es beginnt bereits damit, mit welchem Mindset wir morgens ins Büro gehen:

• Wie starten wir morgens unsere Arbeit?
• Wie gestalte ich meine Arbeit? Hake ich nur meine To-Do-Listen ab? Oder frage ich mich jeden Morgen: Was will ich heute in den Raum geben?
• Welche Energie möchte ich heute auf die Welt bringen mit meinem Wirken?

Aber auch:

• Wie spreche ich mit den Kunden, wie stelle ich mich auf diese als Mensch ein?
• Habe ich ein Lächeln für sie, wenn auch nur virtuell?
• Habe ich ein nettes Wort für meine Kollegen?
• Gibt es ein Dankeschön für den Lieferanten, der gestern noch just in time die wichtigen Rohstoffe geliefert hat?

Wenn ich bei all diesen Dingen achtsam und bewusst werde, komme ich automatisch mehr in meine Präsenz und damit mehr in meine Freude – und das gilt für Angestellte genauso wie für Selbständige, für Mitarbeiter und Führungskräfte.

Begeisterung statt Burnout

Statt Burnout habe ich dann begeisterte Mitarbeiter, die sich wohlfühlen und die gerne am Montagmorgen in das Unternehmen kommen nach dem Motto: „Endlich Montag“, statt „endlich Wochenende“.

Der Beruf wird wieder im eigentlichen Sinn als Berufung und nicht nur als Gelderwerb erlebt.

Flow statt Frust

Manchmal reicht eine kleine Silbe für eine größere, motivierendere Schubkraft.

Wenn wir uns fragen:

Was möchte ich heute erschaffen?‘

statt:

‚Was muss ich heute alles schaffen?‘,

eröffnen sich freiere, selbstständigere Handlungsspielräume.

Spüren Sie den Unterschied? Probieren Sie es gleich einmal aus:

  • Die dogmatische To Do Liste wird zu einem Raumöffner.
  • Das ‚müssen‘ wird zum ‚möchten‘.

Und schon fließt eine andere Energie.

In diesem Flow-Zustand erreichen wir leichter und schneller Lösungen.

Einer meiner Kunden hat sich dies zunutze gemacht und beginnt seine Jour Fixes mit einer kleinen Meditation und der Fragestellung:

Was ist heute wesentlich?

So gehen die Mitarbeiter anschließend fokussiert an ihre Aufgaben.

Ebenso hilfreich, um in einen besseren Flow zu kommen, sind kleine Körperübungen. Auch dies könnte Bestandteil eines Jour Fix oder der Mittagspause sein:

Ein kurzes Stretching , einmal die Schultern rollen , eine kleine Atemübung, und schon fließt wieder alles leichter.

Unterstützen kann auch ein gesundes Essensangebot: Sei es der Obstkorb, der zur Verfügung gestellt wird oder ein vitaminreiches Kantinenangebot.

Bereits bevor der Mitarbeiter im Unternehmen zu arbeiten anfängt, können die Weichen gestellt werden: Das fängt bei der Gestaltung der Arbeitsverträge an und hört bei der kleinen Tafel Schokolade als Begrüßung noch lange nicht auf.

Gleiches betrifft auch den Umgang mit Kunden, Lieferanten und Geschäftspartnern

Bewusstes Unternehmertum, das umfasst ebenso, wie wir mit unseren Kunden, unseren Geschäftspartnern umgehen.

Auch hier deckt unsere Sprache so einiges auf. Reden wir zum Beispiel von einem Sales Funnel, entsteht vor meinem geistigen Auge das Bild einer Saftpresse, durch die die Kunden gequetscht werden.

Dabei geht es doch eigentlich viel eher darum:

  • Welche Ziele hat mein Kunde?
  • Vor welchen Herausforderungen steht er?
  • Welches meiner Angebote hilft ihm, seine Ziele zu erreichen und seine Herausforderungen zu lösen?

Statt Sales Trichter also lieber ein empathisch ausgerichtetes Marketing, das die Bedürfnisse der Kunden aufgreift.

Inspirationen für ein wertebasiertes Handeln können wir uns auch bei der hawaiianischen Kultur holen:

In dieser Kultur gibt es dafür einen schönen Begriff: Aloha. Dieser steht für Liebe, Zuneigung, Mitgefühl, Barmherzigkeit und vielem mehr. Mit ihm verbindet sich eine Atmosphäre der Freundlichkeit, Wertschätzung und Liebe – bei allem, was wir machen.

Der Aloha-Spirit begleitet die Menschen sowohl bei der Arbeit als auch im privaten Bereich:

Man schreibt E-Mails mit Aloha, bereitet sich damit auf Meetings vor. Man bringt aber auch die Kinder mit Aloha zur Schule oder kocht mit Aloha. Kurz, es umgibt die Menschen wie ein Mantra, eine ständige Affirmation, das Leben, den Beruf, den Alltag mit Liebe zu leben.

Diese Lebenseinstellung lässt sich auf unsere Wirtschaft übertragen:

  • auf ein sozial verantwortliches Unternehmertum,
  • auf einen achtsamen Umgang mit den Ressourcen,
  • auf ein respektvolles Agieren

– zum Wohle aller – und des Unternehmens.

Auch in unserer Kultur findet sich dieser Ansatz. So sagt bereits der kategorische Imperativ von Kant:
„Handle nur nach derjenigen Maxime, durch die du zugleich wollen kannst, dass sie ein allgemeines Gesetz werde.“

Denn alles Tun hat eine Wirkung – alles

Das ist eines der sieben hermetischen Gesetze. Jeder unserer Gedanken, jede Tätigkeit, alles hat eine Auswirkung und führt zu der Frage :

In welcher Welt wollen wir morgen leben?

Dementsprechend müssen wir heute unser Handeln ausrichten.

Weitere Impulse zu bewussten Unternehmertum finden Sie in meiner Interviewreihe. In dieser verraten Expert:Innen:

• Was für sie bewusstes Unternehmertum ist,
• wie sie ihr Business nachhaltig ausrichten,
• reflektieren, ob der Wertewandel in der Wirtschaft weiblich ist,
• erklären, wie man klimaneutral wird
• oder wie digitaler Magnetismus funktioniert

All das sind Facetten eines nachhaltigen, bewussten Unternehmertum, das in der heutigen Zeit so gefragt ist.

Sind Sie dabei?